Appenzeller Abrechnung
Christian Johannes Käser
An einem regnerischen Samstagnachmittag im Frühling sitze ich mit anderen Interessierten in Appenzell in einer alten Lastwagengarage; sie gehört zu einem Brennstoffe- u. Transportunternehmen. Der Eigentümer hat sein Lokal zur Verfügung gestellt, damit eine der vielen Veranstaltungen der hiesigen Literaturtage «Kleiner Frühling» ihren passenden Rahmen bekommen kann. Schummriges Licht, allerhand Werkzeug, Stühle, Bänke und geschätzt 60 Augen- und Ohrenpaare, die sich auf die bevorstehende Darbietung freuen. Der Autor, Musiker und Schauspieler aus Herisau, Christian Johannes Käser, sowie ein virtuoser Hackbrettspieler, fesselten das Publikum mit ihrer Darbietung von der ersten Minute an. Keine gewöhnliche Lesung, sondern eine Mischung aus Erzählung, heimischen Klängen und improvisiertem Gesang. Ein schönes Erlebnis. Besagten Kriminalroman habe ich gekauft und innerhalb von 24 Stunden verschlungen. Eine fesselnde Geschichte aus dem Appenzellerland, meisterhaft erzählt. Die Tatsache, dass man – wenn man Orte wie Urnäsch, Herisau oder Hundwil etwas kennt – unweigerlich auch die passende Kinoszenerie im Kopf hat, machen die 237 Seiten zum pursten Lesespass.