Die Zuger Landammann-Affäre
Eine Recherche von Michèle Binswanger
Der grösste Medienskandal der letzten Jahre beschäftigt die Schweiz bis heute. Ein Mann und eine Frau - beide verheiratet - driften an einem Firmenfest ab. Das kommt vor. Sind die Protagonisten aber bekannte Politiker aus Parteien, die sich sonst nicht viel zu sagen haben, gewinnt die Thematik an Brisanz. Wenn intimste Details bewusst an die Öffentlichkeit gereicht werden, wird die Sache peinlich. Ausarten tut sie in dem Moment, in dem eine Schlammschlacht veranstaltet wird, die über die Landesgrenzen hinaus zu reden gibt.
Dass Michèle Binswanger – die Autorin – jahrelang an der Veröffentlichung ihrer Recherche über die sogenannte Landammann-Affäre gehindert wurde und bis heute keinen Verlag fand, der die Publikation übernahm, ist dann wohl der letzte Grund dafür, sich dringlich um den Kauf dieser Lektüre zu kümmern. Kleinere Buchhandlungen helfen übrigens bei der Bestellung gerne. Denn es ist mehr als lesenswert, was die gefeierte Schweizer Journalistin und Autorin an Informationen zusammengetragen hat. Urteilen muss am Ende jeder selber und was wirklich in jener Nacht in Zug geschah, wissen nur die beiden Beteiligten. Klar aber ist – Michèle Binswanger sorgt mit diesem Buch dafür, dass Geschichten nicht völlig im Mainstream versinken, sondern eine Chance auf eine andere Sichtweise erhalten.